Mitte März ging es für TUI Bloggerin Britt nach Indien. Hier bereiste sie Pondicherry, belegte einen Schnupperkurs im Bollywoodtanzen, machte einen Hennakurs und besuchte Teeplantagen. Im zweiten Teil ihres Reiseberichts erzählt sie euch von ihrer Zeit in Kerala, Goa und Gokarna.
So schön Ooty auch war, hatten wir nach 3 Tagen „Kälte“ echt genug und wollten wieder Sonne, Strand und Wärme! Somit beschlossen wir, am nächsten Tag einen der einheimischen Busse zu nehmen, der uns in 8 Stunden an die Westküste Indiens nach Kannur bringen sollte.
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Die Backwaters von Kerala
[googlemaps]Den folgenden Tag sahen wir uns per Tuk Tuk die Gegend um Kannur herum ein wenig an. Wir begannen mit einem Rundgang in der Festung von Kannur und fuhren danach weiter in Richtung Backwaters.
Der Bundesstaat Kerala, in dem wir uns befanden, ist bekannt für sein verzweigtes Wasserstraßennetz im Hinterland der Malabarküste. Auf einer dieser Wasserstraßen fuhren wir nun mit einer Fähre vorbei an Häusern und Booten und konnten zusehen, wie die Leute an diesen Gewässern lebten, darin badeten und ihre Wäsche wuschen. Ziel der Fähre war ein Tempel, den wir besichtigten und in dem wir einen kostenlosen Lunch zu uns nahmen.
In dem Speisesaal saßen Männer und Frauen getrennt und aßen munter schwatzend ihr Mahl. Wie eigentlich immer bekamen wir Reis mit Sambal (scharfe Linsensoße), Curd (eine Art sehr flüssiger Quark) und ein Glas Wasser – dann wurde mit den Händen gegessen. Was für uns die ersten Male noch ungewohnt war, war jetzt schon Routine. Hände waschen, abtrocknen, den Reis mit den Soßen vermischen, mit der rechten Hand eine kleine Schaufel formen und den Reis mit dem Daumen in den Mund schieben. Obwohl einem in Indien vieles unglaublich langsam vorkommt, muss es beim Essen plötzlich immer ganz schnell gehen – in 10 Minuten waren wir mit dem Lunch fertig und dann ging es schon wieder mit der Fähre zurück. Auf dem Boot wurden noch einige Bilder mit neugierigen Schülern einer Schulklasse geschossen und dann war unser letzter Tag im Paradies leider vorbei.
Goa – Heimat der Partyliebhaber
[googlemaps id=“5c4ed1d77594e“]Es hieß nun – wie so oft in den letzten Wochen – für uns: Koffer packen und ab zum Bahnhof, wo wir einen Nachtzug nach Goa nahmen. Goa ist, das musste ich lernen, nicht wie ich dachte eine Stadt, sondern ein Bundesstaat und zwar der Kleinste in Indien. Für den Zug gönnten wir uns den Luxus und buchten drei Betten im teuersten Schlafabteil – für 13 Euro pro Person. Unser Abteil war zum Gang hin offen und es gab links und rechts jeweils drei Pritschen übereinander, auf denen wir, auch dank der Klimaanlage, sehr gut schliefen und dann relativ erholt in Goa ankamen. Vorher tranken wir noch einen viel zu süßen Chai, den wir uns im Zug von einem der Chaiwallahs (Person, die Chai Tee anbietet) kauften.
In Goa angekommen, schlugen wir uns mit Tuktuk Fahrten und den einheimischen Bussen bis nach Anjuna durch, wo sich unser Hostel befand. Hier begrüßte uns an der Rezeption der Chef, der aussah wie der indische Johnny Depp. Er zeigte uns unseren Bungalow, welchen wir mit drei sehr netten Franzosen die nächsten Tage teilen würden. Der kleinste Bundesstaat Indiens ist seit den 1990er Jahren bekannt für seine Partyszene. Dass sich Menschen hier frühmorgens den ersten Joint anstecken, ist ebenso kein ungewöhnliches Bild.
Goa ist nach wie vor ein beliebtes Reiseziel für junge und jung gebliebene Partyliebhaber aus aller Welt.
Der Dresscode ist hier auch um einiges lockerer als im Rest des Landes. Frauen in Hotpants und Tank Tops sowie Männer in Shorts sind keine Seltenheit, wohingegen es in den Orten, in denen wir vorher waren, ratsam war, lange Beinbekleidung und ein schulterbedeckendes Oberteil zu tragen. Wenn die indischen Frauen Saris und die Männer immer lange Hosen tragen, sieht es einfach seltsam aus, wenn man leicht bekleidet durch die Stadt läuft und dann passt man sich entsprechend an.
Der Goa-Trance, die Musik, die in den 1990ern viel auf Goa Partys gespielt wurde, lief auch in verschiedenen Restaurants am Strand, wo wir den Nachmittag verbrachten. Kaum saßen wir, kamen auch schon die ersten Strandverkäufer mit Fußkettchen, frischen Früchten, Strandtüchern und anderem Touristenkrempel auf uns zu und boten uns ihre Waren an. So viel Aufmerksamkeit und Menschen auf einem Fleck waren wir gar nicht mehr gewöhnt und so war ich anfänglich ein wenig überfordert.
Am nächsten Tag bummelten wir ein wenig durch den Ort, schauten mal in Shops und Lädchen rein und genossen, wie so oft, einen Lemon Juice in einem Café um die Ecke. Nachmittags ging es nochmal an den Strand und anschließend auf einen Hippiemarkt, der immer mittwochs und samstags gleich um die Ecke vom Hostel stattfand. Hier fanden wir allerlei nette Mitbringsel für Freunde und Familie wie Schmuck, Tücher und Gewürze. Den Tag ließen wir bei einem Abendessen in einem der Restaurants am Strand ausklingen.
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Unser letzter richtiger Tage in Goa wurde wieder sehr entspannt: Frühstück in unserem Lieblings-Café, vormittags bekamen meine Freundinnen eine Pediküre und wir alle drei ein Henna Tattoo auf die Hand gemalt, nachmittags entspannten wir am Strand und abends ließen wir den Tag gemütlich im Hostel bei ein paar Bier und interessanten Gesprächen mit anderen Backpackern ausklingen.
Gokarna – Goa, wie es vor 20 Jahren war
[googlemaps id=“5c4ed22199b21″]Nach dem doch sehr trubeligen Goa wollten wir für die letzten Tage unserer Reise gerne noch mal an einen ruhigeren Ort am Meer. Im Reiseführer hatten wir über Gokarna gelesen, welches dort als „Goa, wie es vor 20 Jahren war“ beschrieben wurde. Das überzeugte uns und so setzten wir uns in den Zug dahin. 2,5 Stunden später sind wir angekommen nahmen uns vom Bahnhof aus ein Tuk Tuk zum „Om Beach“ und checkten da in eines der Guesthouses direkt am Strand ein. Hier konnte man nicht vorbuchen – wir hatten Glück und bekamen noch ein Zimmer.
Die nächsten Tage ließen wir es uns in der Sonne gut gehen und genossen das Meer vor der Nase und den Sand unter den Füßen. Am Strand spielte keine laute Musik und es kamen nicht andauernd Strandverkäufer vorbei, was wirklich herrlich war. Am ersten Tag machten wir einen kurzen Abstecher nach Gokarna Stadt und gingen noch ein wenig bummeln, die restlichen Tage aber saßen wir Kokosnussmilch schlürfend und Wassermelone mampfend am Strand und ließen uns die Sonne auf die Nase scheinen.
Auch die schönste Zeit hat ein Ende
Schneller als uns lieb war, ging unsere Zeit in Gokarna vorbei und unser Rückflug nach Bangalore stand bevor. Dazu ging es mit dem Taxi erst wieder nach Goa und dann mit dem Flieger wieder zurück in die laute Großstadt.
Am nächsten Tag stand leider unser letzter Tag in Indien an, den wir noch einmal voll nutzten: Frühstück in unserem Lieblingscafé, einen kurzen Abstecher auf den Markt, um die letzten Souvenirs zu kaufen, meine Freundin sagte noch ihrer Gastfamilie auf Wiedersehen und nach einem Abschiedsbier mit ihrem Gastbruder und seinem besten Freund ging es für uns abends zum Flughafen und dann gen Heimat.
Unter Indien stellen sich viele immer überfüllte Städte vor, Lärm, Gestank und Smog.
Das Indien, das ich kennen lernen durfte, war so ganz anders, als die Bilder, die man über die Medien so vermittelt bekommt. Extrem freundliche Menschen, wunderschöne Landschaften, verlassene Traumstrände, köstliches Essen (scharf, aber sehr sehr lecker) und ein geordnetes Chaos an Bussen und Zügen, mit denen man aber immer an sein Ziel kommt – es dauert nur ein bisschen länger, aber man ist ja im Urlaub 😉
Ich bin ohne konkrete Erwartungen nach Indien geflogen und kam entspannt mit dem Koffer voller Gewürze sowie toller Erinnerungen zurück. Danke, Indien – ich komme garantiert wieder! ☼
Mehr Indien gibt es hier
► Namaste Indien – drei Wochen unterwegs im Land der Gegensätze – Teil 1